Brustgeschirr ist nicht Brustgeschirr! Entscheidet man sich daher dafür, dass der Hund ein Brustgeschirr tragen soll, ist nicht nur ein für den Hund angenehmes und den Menschen leicht zu reinigendes Material wichtig, sondern auch die Passform. In der „Jenaer Studie“ zum Thema Fortbewegung von Hunden rund um Dr. Martin S. Fischer konnte festgestellt werden, dass Hunde ihre Schulterblätter (!) bei der Bewegung der der Vorderläufe um ca. 35 Grad drehen! Diese Erkenntnis beeinflusst maßgeblich die Wahl der Passform, denn auch ein Geschirr-tragender Hund darf in der Bewegungsfreiheit seiner Schulterblätter nicht eingeschränkt sein.
Meist empfehle ich Brustgeschirre der Firmen Haqihana und anny•x – beide Marken sind über mich beziehbar, eine Beratung zum richtigen Sitz ist immer inklusive.
Führgeschirr
Ich empfehle (fast) immer ein Führgeschirr in T-Form, u.a. da sie bei richtiger Anpassung die Bewegungsfreiheit der Schulterblätter gewährleisten. Prinzipiell besteht ein Führgeschirr aus zwei Halsgurten, einem Rückensteg, einem Bauchgurt und zwei Brustgurten.

Passform/Aufbau
- passende Größe
Ist es zu klein, schneidet es ein, ist es zu groß, rutscht es herum.
Tipp: Eng am Körper, man muss aber noch leicht darunter greifen können. - Rückensteg und Bauchsteg müssen (vorhanden und) lang genug sein
Ist nicht genug Abstand (Richtwert: bei sehr kleinen – kleinen Hunden 2 – 3 Finger, bei mittelgroßen bis großen eine Hand breit) zwischen Brustgurt und Achselhöhle, scheuert das Band in dieser empfindlichen Region und behindert den Hund in der Bewegung. - fest vernähter Rücken- und Bauchsteg
Gewährleistet, dass bei Bewegung nichts hin- und herrutscht. - passende Breite der Gurtbänder
Zu schmale Gurtbänder schneiden bei Belastung ein und verteilen ev. aufkommenden Druck nicht optimal. - passender Sitz im Brustbereich
Sitzt das Geschirr zu hoch, liegt es am Hals und damit im empfindlichen Bereich auf. - Öffnungen (Schnallen) an beiden Brustgurten
Dies ermöglicht Hund und Halter ein bequemeres Anziehen. Andernfalls müssten sie eine Pfote des Hundes durch die Öffnung ziehen, was sehr vielen Hunden unangenehm ist – versucht der Hund der Prozedur zu entkommen, erschwert das das Anziehen. Auch bei alten und/oder kranken Hunden muss dies beachtet werden, da es zu Gleichgewichtsproblemen (Hochheben der Pfote, wenn der Stand schon nicht mehr so sicher ist) und/oder Schmerzen führen kann.
Material
- angenehm und leicht, gleichzeitig stabil
- strapazierfähig
- waschbar
- hochwertige Verarbeitung
Die Materialien und Vernähungen dürfen nicht einschneiden oder scheuern. Tipp: Fahren Sie mit den Fingern über den Rand und die Vernähungen. Hierbei darf nichts unangenehm sein. - ev. vollunterlegte Fütterung
Das Brustgeschirr verrutscht nicht und die Metallringe drücken auch bei starkem Zug nicht.
Schnallen
- strapazierfähig
- müssen so sitzen, dass sie bei der Bewegung nicht einschränken
Sitzen die Schnallen an der falschen Stelle bzw. liegen die Brustgurte allgemein ungünstig, kann es passieren, dass der Hund mit den Ellenbogen immer an den Schnallen anstoßen würde und um dieses unangenehme Gefühl zu vermeiden seinen Gang verändert, was sich negativ auf den gesamten Bewegungsapparat auswirken kann. - der Körperform angepasst, also abgerundet
- der Körpergröße angepasst
Das ist normalerweise der Fall, wenn das Gurtband die passende Breite hat. - leise verschließbar
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